Gerade hat die erste Frau die Führung eines DAX-Konzerns übernommen – in einer Doppelspitze. Die Ungleichheit zeigt sich auch beim Gehalt. Mehr als 100.000 Euro verdienen vor allem Männer.
Mit Jennifer Morgan bei SAP steigt erstmals eine Frau zur Chefin eines DAX-Konzerns auf. Morgan muss sich die Nachfolge des Noch-CEO Bill McDermott allerdings mit Christian Klein teilen. Immerhin wird sie jetzt aber eine der wenigen Frauen sein, die ein jährliches Gehalt von mehr als 100.000 Euro haben wird.
Denn laut einer Auswertung der Jobbörse Stepstone ist nur jede 7. Fachkraft mit einem Jahresgehalt im mindestens sechsstelligen Bereich eine Frau. In der Studie erklären die Marktbeobachter auch, welchen beruflichen Hintergrund die Top-Verdienerinnen haben, wie das Manager-Magazin berichtet.
Top-Verdienerinnen haben oft Master oder Doktortitel
So haben mehr als die Hälfte der gut verdienenden Frauen einen Universitätsabschluss (Master oder Diplom). Jede Zehnte hat sogar ihren Doktor gemacht. Allerdings haben auch 26 Prozent, also gut jede vierte Vielverdienerin, gar keinen akademischen Hintergrund.
Wenig überraschend hat sich bei der Untersuchung der 200.000 Stepstone-Datensätze herauskristallisiert, dass hohe Verantwortung mit einem Spitzen-Gehalt korreliert. 83 Prozent der Top-Verdienerinnen sind Führungskräfte. Knapp drei Viertel verfügen zudem über eine Berufserfahrung von mindestens zehn Jahren. Weitere 18 Prozent sind sechs Jahre im Job.
Von den Branchen her steht der Bau- und Maschinenbaubereich ganz vorn, was überdurchschnittlich gut verdienende Frauen angeht. Bei den Jobtiteln kann man offenbar als sogenannter Chief Information Officer (CIO) am besten verdienen. Im deutschen Sprachraum sind CIOs auch als IT-Manager oder Leiter der Informationstechnik bekannt. Sie sorgen in einer Firma dafür, dass die IT-Systeme und die IT-Infrastruktur tadellos funktionieren.
Gender-Pay-Gap: Gehalt von Frauen um 21 Prozent niedriger
Der sogenannte Gender-Pay-Gap, also dass Frauen weniger verdienen als Männer, ist freilich ein gesamtgesellschaftliches Problem. Nicht nur Top-Verdienerinnen sind davon betroffen. In Deutschland beträgt dieser Gehaltsunterschied satte 21 Prozent. Laut statistischem Bundesamt lässt sich am besten im Bereich Finanzen/Versicherung, Energie und Information und Kommunikation verdienen.
Wie gut Sie in puncto Einkommen/Gehalt im Vergleich zum deutschen Durchschnitt dastehen, können Sie hier testen. Auch interessant: Top-10-Arbeitgeber: Bei diesen Firmen erhalten Angestellte den höchsten Lohn